Definition:
Medizinisches Cannabis bezeichnet die Nutzung von Cannabis-Pflanzen oder deren Wirkstoffen (Cannabinoiden) zu therapeutischen Zwecken. Es wird zur Behandlung verschiedener Erkrankungen eingesetzt, wenn herkömmliche Medikamente nicht ausreichend wirken oder nicht vertragen werden.
Wirkstoffe:
Die wichtigsten Wirkstoffe in Cannabis sind Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD). THC ist psychoaktiv und beeinflusst das zentrale Nervensystem, während CBD vor allem entzündungshemmende und beruhigende Effekte hat, ohne psychoaktiv zu wirken.
Anwendungsgebiete:
Medizinisches Cannabis wird häufig bei chronischen Schmerzen, Spastiken (z. B. bei Multipler Sklerose), Übelkeit und Erbrechen (besonders bei Chemotherapie), Appetitlosigkeit (z. B. bei HIV/AIDS) und bestimmten neurologischen Erkrankungen eingesetzt.
Darreichungsformen:
Es gibt verschiedene Formen von medizinischem Cannabis:
- Blüten zum Verdampfen oder Inhalieren
- Öle und Tinkturen zum Einnehmen
- Kapseln
- Spezialextrakte mit definierten Wirkstoffkonzentrationen
Rechtlicher Status:
In vielen Ländern ist medizinisches Cannabis legal, allerdings meist streng reguliert. Patienten benötigen in der Regel eine ärztliche Verordnung und eine Genehmigung durch die Krankenkasse oder Behörden.
Wirkmechanismus:
Cannabinoide wirken über das sogenannte Endocannabinoid-System im menschlichen Körper, das an der Regulierung von Schmerz, Stimmung, Appetit und anderen wichtigen Funktionen beteiligt ist.
Nebenwirkungen:
Nebenwirkungen können Schwindel, Müdigkeit, Mundtrockenheit und gelegentlich psychische Effekte wie Angst oder Paranoia sein, vor allem bei höheren THC-Dosen.