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Cannabis

Cannabis
Substantiv, neutrum (das); auch: Hanf

Definition:
Cannabis ist der botanische Name für eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Hanfgewächse (Cannabaceae). Sie umfasst mehrere Arten, darunter Cannabis sativa, Cannabis indica und Cannabis ruderalis. Die Pflanze wird seit Jahrtausenden sowohl als Nutzpflanze als auch wegen ihrer psychoaktiven Wirkung verwendet.


Verwendung und Formen:

Cannabis wird in unterschiedlichen Formen konsumiert und genutzt:

  • Medizinisches Cannabis: Verwendet zur Behandlung chronischer Schmerzen, Übelkeit, Muskelkrämpfe (z. B. bei Multipler Sklerose) und anderen Beschwerden. Ärztlich verschrieben, meist in Form von Blüten, Extrakten oder Tabletten.
  • Rekreativer Konsum: Konsum zu Rauschzwecken, typischerweise durch Rauchen, Verdampfen oder in essbarer Form („Edibles“).
  • Industrieller Hanf: THC-arme Varianten der Pflanze werden für Textilien, Papier, Bau- und Dämmstoffe, Lebensmittel (z. B. Hanfsamenöl) und Kosmetikprodukte genutzt.

Hauptwirkstoffe:

Die Hauptwirkstoffe der Pflanze sind Cannabinoide, insbesondere:

  • THC (Tetrahydrocannabinol): Verantwortlich für die psychoaktive Wirkung. Es wirkt berauschend und kann bei übermäßigem Konsum zu Nebenwirkungen wie Angstzuständen oder Paranoia führen.
  • CBD (Cannabidiol): Wirkt nicht berauschend, wird aber aufgrund seiner entzündungshemmenden, beruhigenden und krampflösenden Eigenschaften medizinisch geschätzt.

Rechtlicher Status:

Der rechtliche Umgang mit Cannabis variiert weltweit:

  • In einigen Ländern (z. B. Kanada, Uruguay, Teile der USA) ist Cannabis vollständig oder teilweise legalisiert.
  • In Deutschland ist der Besitz kleiner Mengen zum Eigenbedarf unter bestimmten Bedingungen entkriminalisiert. Seit 2024 ist der Besitz und Anbau für Erwachsene unter Auflagen legalisiert, medizinisches Cannabis ist seit 2017 verschreibungsfähig.
  • In vielen Ländern bleibt Cannabis jedoch verboten und unterliegt strafrechtlicher Verfolgung.

Risiken und Nebenwirkungen:

  • Kurzfristig: Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses, Reaktionsvermögens und der Konzentration, insbesondere bei hoher Dosis.
  • Langfristig: Potenzielles Abhängigkeitspotenzial, erhöhte Risiken für psychische Erkrankungen (z. B. Psychosen), insbesondere bei frühem und regelmäßigem Konsum.

Gesellschaftliche Debatte:

Die Legalisierung und Entkriminalisierung von Cannabis ist ein viel diskutiertes gesellschaftliches Thema. Befürworter verweisen auf mögliche medizinische Vorteile, die Entlastung der Justiz und eine kontrollierbare Abgabe. Kritiker warnen vor gesundheitlichen Risiken und der Gefahr von Missbrauch, besonders bei Jugendlichen.


Siehe auch:
Hanf, THC, CBD, Legalisierung, Drogenpolitik, Medizinisches Cannabis