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Wirkung

Die Wirkung von Cannabis ist vielschichtig und wird sowohl in der medizinischen Forschung als auch in der öffentlichen Debatte kontrovers diskutiert. Grundsätzlich entfaltet Cannabis seine Effekte durch die enthaltenen Cannabinoide, allen voran THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol), die im menschlichen Körper an das Endocannabinoid-System andocken.

Kurzfristige Effekte:
Nach Konsum berichten Nutzer häufig von einem Gefühl der Entspannung, veränderten Wahrnehmungen und gesteigertem Appetit. Gleichzeitig können jedoch auch unangenehme Wirkungen wie Angstzustände, Paranoia, Konzentrationsstörungen und psychomotorische Einschränkungen auftreten. Besonders bei hohen THC-Dosen oder unerfahrenen Konsumenten kann die Wirkung stark unangenehm sein.

Langfristige Risiken:
Der langfristige Gebrauch von Cannabis ist mit diversen Risiken verbunden, die häufig unterschätzt werden. Studien zeigen Hinweise auf eine Beeinträchtigung der kognitiven Leistungsfähigkeit, insbesondere bei Jugendlichen, deren Gehirn sich noch in der Entwicklung befindet. Zudem kann regelmäßiger Konsum die Entwicklung von psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen und vor allem Psychosen fördern, wobei bei genetischer Prädisposition das Risiko deutlich steigt.

Suchtpotenzial:
Obwohl Cannabis oft als weniger suchterzeugend als andere Drogen eingestuft wird, besteht ein nicht zu vernachlässigendes Abhängigkeitspotenzial. Rund 9 Prozent der Konsumenten entwickeln eine Cannabisabhängigkeit, bei frühen Konsumbeginn steigt dieser Anteil sogar auf etwa 17 Prozent. Entzugssymptome wie Reizbarkeit, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen sind gut dokumentiert.

Medizinische Anwendung:
Die medizinische Wirksamkeit von Cannabis ist bislang nur für wenige Indikationen wissenschaftlich gesichert, etwa bei chronischen Schmerzen, spastischen Zuständen und Übelkeit infolge von Chemotherapie. Dennoch werden die positiven Wirkungen oft überschätzt, während mögliche Nebenwirkungen und Risiken unzureichend kommuniziert werden.

Fazit:
Die Wirkung von Cannabis ist keineswegs nur harmlos oder therapeutisch wertvoll, sondern kann sowohl kurzfristig als auch langfristig erhebliche negative gesundheitliche Folgen haben. Eine unkritische Verharmlosung durch gesellschaftliche und mediale Debatten birgt die Gefahr, Risiken zu unterschätzen und die Prävention insbesondere bei Jugendlichen zu schwächen.